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Alvito

Alvito

Alvito ist ein besonders romantischer und bezaubernder Ort des Comino-Tals. Er erstreckt sich am Südhang des Monte Morrone in drei unterschiedlich hoch gelegenen Ortsteilen. Auf der Bergkuppe steht in etwa 700 m ü. M. die Festung (Castello), die den ältesten Kern der Siedlung bildet. Auf halber Höhe liegt der mittelalterliche Ortsteil Peschio. Am Fuße des Berges erstreckt sich das heute größte und bevölkerungsreichste Viertel Valle.

In der Ebene südlich der Ortschaft befinden sich die ältesten archäologischen Zeugnisse. Es handelt sich um Bauernhöfe und Villen altrömischer Zeit, die auf imposanten, von polygonalem Mauerwerk gefassten Terrassierungen erbaut worden sind. Besonders interessant sind die Ruinen in der Nähe der Kirche Santa Maria del Campo.

Benediktinermönche gründeten gegen Mitte des 10. Jh. östlich der heutigen Ortschaft, in der Nähe des „Colle della Civita“, die Siedlung Sant’Urbano.

Alvito, das in den Urkunden zum ersten Mal 1096 erwähnt wird, war im 12. Jh. der Herrschaft des Grafen von Aquino unterstellt. Im 15. Jh. wurde es Hauptort des Lehens der mit dem Könighaus Aragon verwandten Familie Cantelmo, der man sogar das Privileg einräumte, eine eigene Münze, den „Cavallo“ (Pferd), prägen zu dürfen.

1595 erwarb der aus Como stammende Kardinal Tolomeo Gallio, Sekretär des Kirchenstaates, die Grafschaft Alvito und erhob sie später zur Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums. In dieser Zeit blühte besonders die untere Stadt Valle auf. Gellio erbaute entlang einer neu eröffneten Hauptstraße den Palazzo Ducale (Herzoglicher Palast) neben dem bald weitere vornehme Adelspaläste und die wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Einrichtungen entstanden. Bis zur Abschaffung des Lehnwesens im Jahr 1806, hat die Familie Gallio die Geschichte von Alvito durchgehend stark geprägt.

Die Besichtigung von Alvito kann ausgehend von den malerischen Gassen der älteren Siedlung, die sich um das „Castello“ herum entwickelt hat, beginnen. Von der Burg aus, die im Mittelalter das politische und militärische Zentrum des Herzogtums war, genießt man einen atemberaubenden Blick auf das Comino-Tal. Die ursprüngliche Anlage, die im 11. Jh. vom Grafen von Aquino erbaut wurde, ist von einer großen trapezförmigen Mauer, von vier Ecktürmen und einem Exerzierplatz gekennzeichnet. Nach dem heftigen Erdbeben des Jahres 1349, wurde die Anlage vom Herzog Rostaino Cantelmo restauriert und erweitert.

In einen kurzen Spaziergang erreicht man Peschio, wo sich die ‚Chiesa della Santissima Trinità‘ (Dreifaltigkeitskirche, 11. Jh.) und der Palazzo Panicali (17. Jh.) mit einem elegantem Buckelquaderportal und zwei Taubenschlagtürmen befinden.

Man kann die Besichtigung dann mit dem Stadtviertel Valle fortsetzen. Dort führt eine eindrucksvolle Allee zur Porta Iacobelli (Iacobelli-Tor), deren Bogen das Kloster S. Teresa mit dem Palazzo Mazzenga-Lecce verbindet. Von hier aus erreichet man die Hauptstraße von Alvito, die von Adelspalästen, Kirchen und Klöstern gesäumt ist. Das wichtigste Gebäude ist der Palazzo Ducale, das heutige Rathaus, mit einem kleinen Hoftheater und der „Sala della Ragione“ (Justizsaal), in dem zwei Gemälde des neapolitanischen Malers Nicola Malinconico (1663-1721), Schüler von Luca Giordano, ausgestellt sind. Die Bilder schildern Episoden aus Torquato Tassos Epos „Gerusalemme Liberata“ (das befreite Jerusalem). In der nahen gelegenen Stiftskirche San Simeone Profeta befinden sich weitere wertvolle Werke, wie die ‚Kreuzigung‘ von Cavalier D’Arpino (1568-1640), Meister von Caravaggio, und die ‚Darbringung im Tempel‘ von Andrea Solari (1460-1520 ca.), Schüler von Leonardo da Vinci.

Besonders sehenswert ist das spitzbogenförmige Stadttor ‚Porta Vado Grande‘, das von Süd-Westen aus den Hauptzugang zur Stadt bildet. Jeden Samstag fand vor diesem Stadttor, in der Nähe des kürzlich restaurierten ‚Lavatoio Pubblico‘ (öffentlichen Waschhaus), der Wochenmarkt statt. Hier befindet sich auch das ehemalige ‚Convento di San Nicola‘ (Nikolaus-Kloster, 16. Jh.), in dem heute das Landwirtschaftliche Institut von Alvito untergebracht ist.

In Alvito waren zahlreiche berühmte Persönlichkeiten zu Gast, wie der Dichter Giacomo Leopardi, der auf seiner Reise nach Neapel hier im Mazzenga-Palast empfangen wurde, oder der Philosoph Benedetto Croce und der Kardinal Montini (später Papst Paul VI), die Gäste der Familie Sipari waren.

Es ist die Geburtsstadt des Humanisten Mario Equicola, Erzieher von Isabella d’Este, vom Bischof Bernardino Elvino, Schatzmeister der Apostolischen Kammer unter Papst Paul III, und von Erminio Sipari, Vetter von B. Croce, Gründer und Präsident des ‚Parco Nazionale d’Abruzzo‘ (Nationalpark der Abruzzen).

Die Umgebung bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern, Reiten und Mountainbiken. Besonders empfehlenswert ist der Weg, der erst durch die Geisterdörfer Cappudine und Cortignale, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlassen worden sind, und dann zum geheimnisvollen Karsttrichter von ‚Fossa Maiura‘ führt, dessen Steilwände seltenen Greifvogelarten Schutz bieten.

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Information

Comune di Alvito, Via Marconi – 03041 Alvito (FR)
+39 0776 510101
comunealvito@arcmediapec.it
http://www.comune.alvito.fr.it
Lunedì-sabato 9.00-11.30

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